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Fotos und Bericht von John Fraipoint aus dem Jahr 2008 - hier

Es ist eine Tradition bei den tibetischen Familien, eines ihrer Kinder für das Leben im Kloster zu bestimmen. In einem Land, in dem Autos ein Luxus sind, in dem harte Winter die Gemeinschaften von ihren Nachbarn für 6 Monate des Jahres trennen, wird dies häufig als Möglichkeit gesehen, dass Kinder eine Ausbildung empfangen und dass ein wichtiger Teil der ursprünglichen tibeitschen Kultur erhalten bleibt. Das gilt auch für die tibetisch-buddhistischen Klöster in Ladakh, Nordindien. Auch wenn die Bedingungen dort meistens sehr einfach sind, hier können die jungen Nonnen und Mönche ihre eigene Kultur und Religion pflegen und ihre Sprache sprechen und schreiben. In den normalen Schulen, die in das indische Schulsystem integriert sind, ist das nicht möglich.

Nonnenkloster Jangchup Chosling in Wakha

Das Nonnenkloster Jangchup Chosling Monastery steht in der Gelugpa-Tradition des tibetischen Buddhismus. Geleitet wird es von Ken Rinpoche Sonam Palsang. Die Nonnen sind meistens zwischen 4 und 20 Jahren alt.

Besucht wurde das Kloster unter anderem 2001 von einer Berliner Reisegruppe, unter anderen mit Elizabeth Pankhurst (Jayaprabha) und Marlene Eltschig (Dharmadakini). Marlene Eltschig hatte das Kloster bereits 2 Jahre zuvor besucht, woraus eine Herzensverbindung zu den Nonnen und deren Lehrer entstanden ist. Ende 2001 lernte Markus Hoffmann Geshe Sonam Palsang, eine Nonne und ein paar seiner Schüler in der tibetischen Kolonie Mundgod in Südindien kennen. Wir alle waren beeindruckt von der Tatkraft, mit der sich Geshe bzw. Ken Rinpoche Sonam Palsang für das Kloster und die Nonnen einsetzt.

Ein paar Sponsoren aus Deutschland unterstützen das Nonnenkloster seit 2001 mit regelmäßigen Überweisungen. Das Geld wird in Deutschland gesammelt und dann vom Tibet-Zentrum in Hamburg 2 mal jährlich nach Ladakh überwiesen. Zusätzlich wurden 3 Pakete mit Schuhen für die Nonnen verschickt. Die Winter in Ladakh sind rauh und die Nonnen können die Schuhe gut gebrauchen. Die regelmäßigen Spenden sichern die Existenz der Nonnen.

Da immer wieder Sponsoren aus persönlichen Gründen abspringen sind wir auf neue Sponsoren und Überbrückungsgelder angewiesen. Auch kleine Beträge sind willkommen.

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Für Fotos und Bericht von John Fraipoint aus dem Jahr 2008 klicken Sie bitte auf diesen Satz.

Entstehungsgeschichte des Nonnenklosters

Vor 1987 gab es ein kleines Haus zum Beten auf der Oberseite eines felsigen Wüstenhügels. Dieser felsige Wüstenhügel liegt im "Frühjahrs-Tal" von Wakha in Ladakh, Nordindien. Nonnen kamen dorthin zum Gebet nur an speziellen Tagen im buddhistischen Kalender. An den restlichen Tagen kam nur eine Nonne jeden Morgen und Abend, um die Butterlampen zu entzünden und Wasser zu opfern.

Damals blieben alle weiteren Nonnen dieses kleinen buddhistischen Tempels bei ihren Familien und teilten den Alltag der Familienmitglieder. Sie arbeiteten auf den Feldern, kümmerten sich um das Vieh und gingen mit den Tieren auf die Weide. Dies ließ den Nonnen nicht wirklich Zeit für Beten und Studieren. Sie hatten solch ein schwieriges Leben, das man sich an anderen Orten der Welt nicht vorstellen kann. Diese armen Nonnen hatten gemeinsam mit ihren Eltern den großen Wunsch aus der Tiefe ihrer Herzen, die buddhistische Philosophie zu üben.

Glücklicherweise kam 1987 Geshe Sonam Palzang mit einem Freund von Süd-Indien nach Ladakh, um Spenden für sein Kloster in Süd-Indien zu erbitten. Als er in Wakhah Mulbekh ankam, wurde sein Herz mit Mitgefühl für diese armen Nonnen und die lokale Bevölkerung erfüllt. So entschied er sich, diesen hilflosen Nonnen zu helfen, bis sie auf eigenen Füßen stehen können.

Dem Geshe war 1987 vom 14. Dalai Lama geraten worden, sich um die armen Leute und um die Tiere zu kümmern. So konnte er den Rat seiner Heiligkeit in praktische Arbeit umsetzen.

Geshe Sonam Palsang wurde ständiger Lehrer in dem Gebetshaus in der felsigen Wüste. Durch sehr harte Arbeit und durch das Malen von Thangkas auf die Wände und das Aufstellen sehr kostbarer alter Statuen konnten er und die Nonnen das Gebetshaus vervollkommnen.

Danach sammelte er Spenden für den Bau von Räumen für die Nonnen. Nachdem der Aufbau beendet war, gab er allen Nonnen die Gelegenheit, ihre Familie zu verlassen, buddhistische Philosophie zu praktizieren und zu studieren und damit ein neues Leben zu beginnen.

Wir alle wissen, daß man ohne Bücher nicht studieren kann. So eröffnete Geshe Sonam Palsang eine kleine Bibliothek für Nonnen und kaufte religiöse buddhistische Bücher in Dharamsala. Er pflanzte auch 6000 Bäume auf dem felsigen Wüstenhügel und machte ihn zu einem wundervollen Gartenhügel. Das kleine Gebetshaus wurde zu einem Nonnenkloster, das vom 14. Dalai Lama den Namen Jangchup Choeling erhielt.

Schließlich baute er einen Tara-Tempel und ein Gebetsrad nahe dem Tor des Nonnenklosters. Jetzt dachte er an die Planung eines wärmegedämmten Raumes für die Nonnen, damit sie es während der 5 harten Wintermonate warm haben. Im Winter gibt es auch große Probleme, Holz und Lebensmittel zu bekommen.

Vor 1987 gab es 7 Nonnen. Inzwischen sind etwa 45 Nonnen im Kloster. Nur durch Spenden und Sponsorengelder kann das Klosterleben aufrecht erhalten werden.

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